- 🎛️ Basics in 90 Sekunden
- 🎚️ Gain-Staging: So stellst Du den Pegel richtig ein
- 🎤 Mikrofonwahl nach Anwendung
- 🔊 Lautsprecher
- 🚫 Feedback vermeiden (Anti‑Pfeifen‑Checkliste)
- 🎚️ EQ & Dynamik – Basics
- 🎧 Zuspieler anschließen
- ✅ Soundcheck in 5 Minuten
- ⚙️ Troubleshooting‑Spickzettel
- 👥 Minimal‑Setups nach Publikumsgröße
- ⚠️ Sicherheit & gute Praxis
- 💬 FAQ & Zusammenfassung
Guter Sound macht jedes Event professioneller.
Dieser Guide erklärt die Grundlagen der Tontechnik für Einsteiger – von Mikrofonwahl und Lautsprecher-Aufstellung bis zum perfekten Soundcheck.
Mit einfachen Tipps gelingt dir klarer, rückkopplungsfreier Klang – auch ohne Tontechniker.
🎛️ Basics in 90 Sekunden
Stell dir Ton wie eine Kette vor: Mikro/Instrument → Mischpult → Lautsprecher → Publikum. Du hörst und regelst am Mischpult (FOH), auf der Bühne gibt’s bei Bedarf Monitore (Extra‑Boxen nur für die Mitwirkenden).

💡 Wichtige Begriffe
✅ Die ersten 5 Schritte
- Anschließen: Passenden Eingang nutzen (Mic/Line/DI), Phantom nur wenn nötig.
- Gain setzen: Person in Show‑Lautstärke sprechen/spielen lassen; Peak kurz im gelben, nie rot.
- EQ setzen bei Sprache
- Erst Master Fader öffnen (auf mittleres Level setzen), dann Einzellautstärken einrichten. Master ausschließlich verändern, wenn die gesamtlautstärke des mixes verändert werden soll.
- Kurzer Feedback‑Check: Boxen ausrichten, Mikro diszipliniert führen.
🎚️ Gain-Staging: So stellst Du den Pegel richtig ein
- Kanal vorbereiten: EQ/Kompressor aus, Fader auf 0 dB, Master auf moderat (‑10 bis ‑5 dB).
- Sprecher:in normal sprechen lassen (Show‑Lautstärke!).
- Gain hochdrehen, bis die Stimme im unteren drittel des Gelben bereichs “tanzt”. Zum Peak Abstand halten! (Hearoom)
- Feinjustage (insbesondere nach dem erstmaligen eingainen) über Kanal‑Fader – nicht über Gain.
- Master nur so hoch, dass es im Raum gut verständlich, aber nicht schmerzhaft ist.
Ziel: Sauberes Signal ohne Clipping, ca. 6–10 dB Headroom.
🎤 Mikrofonwahl nach Anwendung
🎙️ Richtcharakteristika
Die Richtcharakteristik eines Mikrofons beschreibt, aus welcher Richtung und wie stark es Schallwellen aufnimmt. Sie gibt die Empfindlichkeit des Mikrofons in verschiedenen Winkeln an und ist frequenzabhängig. Dadurch kann man gezielt Geräusche aufnehmen, unerwünschte Geräusche unterdrücken oder den Klangeindruck beeinflussen.
Im Folgenden eine Übersicht der allgemein geläufigen Varianten:

Am geläufigsten sind die Varianten Niere (insbesondere beim Handmikrofonen), Kugel (bei Headsets) und Superniere (bei fest platzierten “Richtmikrofonen”).
💬 Unsere Empfehlung nach Anwendungsfall:
- Rede auf kleiner Bühne: 1–2 dynamische Handmics (Nieren).
- Panel (3–5 Personen): 1 Mikro pro Person (Headset oder Hand), kein „Herumreichen“.
- Bewegte Moderation: Headset + Handmikro als Backup.
🔊 Lautsprecher
🔊 Die richtige Lautsprecher Wahl
🔊 Lautsprecher richtig aufstellen
- Vor der Mikrofon‑Linie aufstellen, nicht dahinter
- Höhe: Hochtöner auf Ohrhöhe (bso bei stehendem Publikum: 1,8–2,1 m Mitte des Hochtöners)
- Ausrichtung: leicht vom Mikro weg drehen; bei zwei Tops nach außen „öffnen“
- Abstand: 1–2 m seitlich vor der Bühne. Keine Lautsprecher direkt hinter den Sprechern
Schlecht hörbar? Zuerst Boxen richtiger ausrichten, näher ans Publikum oder anderes Boxensystem wählen. Anschließend erst Lautstärke anpassen.
🚫 Feedback vermeiden (Anti‑Pfeifen‑Checkliste)
- Mikro nie auf Lautsprecher richten; Kapsel nah an den Mund (ca. 5–10 cm).
- High‑Pass‑Filter (HPF) für Sprache aktiv (80–120 Hz).
- EQ: Mumpf (200–400 Hz) dezent absenken, Präsenz (2–4 kHz) leicht anheben. Keine extremen Eingriffe.
- Raumlautstärke reduzieren, Monitore leise.
- Automixer/Feedback‑Suppressor nutzen, falls am Digitalmixer vorhanden.
- Feste Mikrodisziplin: nicht an der Kapsel vorbei sprechen, kein „von der Bühne in die PA“ zeigen.
🎚️ EQ & Dynamik – Basics
Sprache (Startwerte):
- Hochpassfilter: 80 – 120 Hz (Bei tieferen Stimmen nur bis zu 80 Hz, bei höheren bis zu 120 Hz)
- Low‑Mid‑Cut: -2 bis -3 dB bei 250–350 Hz (zur Entschlankung des “warmen/ dumpfen”).
- Präsenz: +1 bis +2 dB bei 2–4 kHz (Verständlichkeit).
- S‑Laute: bei Bedarf sanftes De‑Essing (absenkden) bei 5–8 kHz.
Kompression (sanft): Ratio 2:1–3:1, Attack 10–30 ms, Release 50–150 ms, Ziel 3–6 dB Gain‑Reduction bei lauten Stellen. Limiter: bei Bedarf knapp unter der maximalen Ausgangsleistung setzen.
Das Equalizing ist je Stimme, Raum und Setup anders anzuwenden. Ziel ist es eine möglichst angenehme akustische Atmosphäre zu gestalten.
Gutes Equalizing erfordert viel Übung uns sollte bei größeren und wichtigen Veranstaltungen unbedingt von einem Fachmann gemacht werden. Unser Team hilft gerne weiter!
🎧 Zuspieler anschließen
- Laptop/Smartphone wenn möglich via DI‑Box an den Mixer anschließen um Brummen und Masseschleifen zu vermeiden (Bei auftretendem Brummen “Ground‑Lift” Schalter an der DI-Box nutzen)
- Bluetooth nur als Notlösung verwenden (Große Gefahr von Latenz, Reichweite & Störungen). Besser sind immer Kabelverbindung.
- Pegel am Gerät auf 70–80 %; Feineinstellung am Mixer.
✅ Soundcheck in 5 Minuten
- Strom & Verkabelung prüfen, ggf. Sender/Empfänger synchronisieren, frische Batterien einsetzen.
- Gain sauber einpegeln.
- Sprechprobe in Show‑Lautstärke; HPF/EQ minimal setzen. Einige Sätze reden lassen, um EQ korrekt einzustellen.
- Zuspieler testen, Pegel auf Show‑Level einstellen; Anschließend nicht ausfaden, sondern lediglich via “Mute” stummschalten.
- Feedback‑Test: kurz an die Lautstärkegrenze gehen, kritische Frequenzen bei virtuellem EQ markieren, dann 10–15 % Reserve auf dem Fader lassen.
⚙️ Troubleshooting‑Spickzettel
| Symptom | Wahrscheinliche Ursache | Quick Fix |
|---|---|---|
| Kein Signal | Kabel/Mute/Quelle falsch | Kabel prüfen, Mute off, richtige Eingangswahl |
| Verzerrt/Clippt | Gain zu hoch | Gain senken, Fader neu balancieren |
| Pfeifen/Feedback | Boxen hinter Mikro, zu laut, EQ | Boxen vorziehen, Monitore leiser, HPF/EQ anpassen |
| Brummen | Masseschleife | DI‑Box mit Ground‑Lift, alle Geräte an eine Stromphase ohne weitere nciht zum Ton Setup gehörende Geräte |
| Echo/Hall | Raumlautstärke, zu viele Reflektionen | PA leiser/gezielter, ggf. Delay/Hall am Mixer aus |
| Dropouts Funk | Frequenzkollision, Antennen verdeckt | Frequenz wechseln, Sichtlinie schaffen, Batterien tauschen |
👥 Minimal‑Setups nach Publikumsgröße
- Bis ~80 Personen / Sprache + Musik vom Laptop:
- 2 aktive Tops (8″–12″), ggf. kleiner Subwoofer, kleiner Digitalmixer mit Automix/Feedback‑Schutz, 1–2 Funk‑Handmics, 1 DI‑Box.
- 100–200 Personen / Rede + kleine Band/DJ:
- 2 kräftige Tops (12″–15″), ggf. 1–2 Subs, 6–12‑Kanal‑Mixer, 2–4 Funkstrecken (Hand/Headset), 2–3 DI‑Boxen, 1–2 Monitore.
- 200+ Personen / Bühne:
- Systemplanung (Tops + Subs nach Fläche), Stagebox, mehrstufiges Monitoring, klarer FOH‑Platz; wenn unsicher: Profi dazu holen.
⚠️ Sicherheit & gute Praxis
- Kabel tapen/überbrücken, Stolperfallen vermeiden.
- Lautstärke‑Schutz: Dauerschallpegel im Blick; Gehörschutz für Crew.
- Regen/Outdoor: PA und Strom gegen Feuchtigkeit sichern (IP‑Schutz, Zelt/Überdachung), FI‑Schutzschalter.


